Analysebericht
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Dokumentation der Fehlerdiagnose: Nach der Untersuchung defekter Datenträger wird ein Bericht erstellt, der den Befund beschreibt. Er enthält z. B. die Ursache (Hardware, Software), den Zustand der Laufwerke und eine Machbarkeitsbewertung für die Datenrettung. |
Backup
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Datensicherung: Kopie von Daten auf unabhängiges Speichermedium oder Cloud, um sie bei Verlust wiederherstellen zu können. Regelmäßige Backups (z. B. mit Tools wie Macrium Reflect oder AOMEI Backupper) sind essenziell, um RAID-Ausfälle abzusichern. |
Clonezilla
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Klon- und Imaging-Tool (Open Source): Erstellt sektorweise 1:1-Kopien von Festplatten oder Partitionen. Je nach Treiber kann es auch RAID-Laufwerke klonen. Ideal für Systemmigration oder zur Sicherung vor riskanten Arbeiten an einem RAID. |
CrystalDiskInfo
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Überwachungssoftware: Liest S.M.A.R.T.-Werte von Festplatten aus und zeigt Gesundheitsparameter (Temperatur, Fehler) an. In manchen RAID-Konfigurationen können darüber die Einzelplatten überwacht werden, was vorzeitig vor Ausfällen warnt. |
Dateisystem
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Struktur zur Datenorganisation: Beispiele sind NTFS, FAT32 oder ext4. Das Dateisystem legt fest, wie Dateien und Ordner auf einem Datenträger organisiert sind. Dateisystemschäden können zu Datenverlust führen, ohne dass die Hardware defekt ist. |
Dateisystemschaden
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Logischer Fehler im Datenlayout: Durch falsche Trennvorgänge oder Viren können Partitionstabellen oder Dateizuordnungen beschädigt werden. Daten sind dann nicht lesbar, obwohl die Hardware intakt ist – Tools wie TestDisk oder chkdsk helfen hier. |
Datenextraktion
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Auslesen geretteter Daten: Gemeint ist das Kopieren/Retten der wiederhergestellten Dateien aus einem defekten Medium auf ein neues. Nach Rekonstruktion eines RAID-Arrays werden die Daten extrahiert und z. B. auf einer externen Festplatte bereitgestellt. |
Datenrekonstruktion
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Wiederherstellung von Strukturen: Bezeichnet den Vorgang, ein defektes RAID virtuell oder real wieder zusammenzusetzen. Dabei werden Parameter wie Reihenfolge der Platten, Stripe-Größe und Parität so eingestellt, dass die ursprünglichen Daten wieder lesbar werden. |
Datenwiederherstellung
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Allgemeiner Begriff für das Retten verlorener Daten: Umfasst alle Methoden – von der Software-Recovery bei gelöschten Dateien bis zur komplexen RAID-Rettung nach Hardwaredefekten. Ziel ist stets, den Zugriff auf die ursprünglichen Dateien zu ermöglichen. |
DMDE (DM Disk Editor)
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Datenrettungssoftware mit Hex-Editor: DMDE erlaubt die tiefgehende Analyse von Laufwerken und RAID-Strukturen. Man kann damit Sektoren direkt editieren und Dateien auch in komplexen Szenarien retten. Die Free Edition hat einige Limitierungen (z. B. Dateizahl beim Wiederherstellen). |
Eraser
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Sicheres Löschprogramm: Überschreibt gezielt Dateien oder ganze Partitionen nach bestimmten Standards (z. B. US-DoD 5220.22-M). In RAID-Systemen nutzbar, um sensible Daten unwiederbringlich zu entfernen – hängt aber von der RAID-Controller-Transparenz ab. |
Express-Service
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Beschleunigte Datenrettung: Ein Dienst, der außerhalb normaler Arbeitszeiten und mit höchster Priorität einen RAID-Fall übernimmt. 24/7-Verfügbarkeit stellt sicher, dass Techniker sofort mit Analyse und Rettung beginnen, um Ausfallzeiten zu minimieren. |
FAT/FAT32
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File Allocation Table: Älteres Dateisystem (FAT16, FAT32) meist für USB-Sticks oder Speicherkarten. Unterstützt keine modernen Features wie Rechteverwaltung. Datenrettung ist möglich, aber bei großen Laufwerken ineffizient; PC Inspector unterstützt FAT. |
Festplatte (HDD)
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Hard Disk Drive: Magnetischer Massenspeicher mit rotierenden Scheiben. Im RAID-Verbund liefern HDDs viel Kapazität, sind aber anfällig für mechanische Defekte (z. B. Headcrash). Defekte HDDs im RAID müssen oft im Reinraum repariert werden. |
Festplattenimage
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Sektor-für-Sektor-Kopie einer Festplatte bzw. eines RAID-Volumes: Ein Image (Abbild) enthält alle Daten und freien Bereiche bitgenau. Solch ein Backup ermöglicht, Experimente oder Rettungsversuche ohne Risiko für das Original durchzuführen (z. B. mit Clonezilla). |
Firmware
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Geräte-Software: In Controllern oder Laufwerken fest eingebettetes Programm zur Steuerung der Hardware. Fehlerhafte Firmware-Versionen können Fehlfunktionen in RAID-Systemen verursachen – etwa falsche Paritätsberechnung oder Erkennung von Platten. |
GParted
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Partitionierungswerkzeug (Open Source): Läuft als Live-System und unterstützt viele Dateisysteme. GParted kann Partitionen vergrößern, verkleinern oder verschieben und erkennt auch RAID-Volumes, sofern der RAID-Controller vom System unterstützt wird. |
Hard Disk Sentinel
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Monitoring-Tool für HDD/SSD: Überwacht Zustand und Leistung von Festplatten. Unterstützt, je nach Controller, auch RAID-Arrays und alarmiert bei kritischen Werten. Hilft, drohende Defekte zu erkennen und präventiv Daten zu sichern. |
Headcrash
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Schwerer Festplattendefekt: Dabei berührt der Schreib-/Lesekopf die rotierende Magnetscheibe. Dies verursacht Oberflächenschäden und Datenverlust. Eine Reparatur im Reinraum ist nötig, um Daten ggf. noch auslesen zu können. |
Hot Spare
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Reserve-Laufwerk in RAID-Systemen: Ein Hot Spare ist eine ungenutzte Ersatzfestplatte, die im RAID-Verbund bereitsteht. Bei Ausfall eines Laufwerks übernimmt sie automatisch dessen Rolle und ermöglicht sofortigen Rebuild, um die Redundanz wiederherzustellen. |
Image-Backup
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Vollständiges Systemabbild: Enthält das komplette Dateisystem oder Laufwerk als Datei. Image-Backups erlauben es, ganze Systeme einschließlich Betriebssystem und RAID-Volumes wiederherzustellen. Macrium Reflect kann z. B. konsistente Abbilder von RAID-Leveln erstellen. |
JBOD (Just a Bunch of Disks)
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Kein echtes RAID: Mehrere Festplatten werden ohne spezielle RAID-Konfiguration zusammengefasst oder einzeln betrieben. Es gibt weder Paritätsdaten noch Redundanz. Bei Defekt einer Platte können Daten verloren gehen. |
Kurzschluss
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Elektrischer Defekt: Plötzlicher Stromfluss, der Bauteile zerstören kann – etwa auf Festplatten-Platinen oder im Netzteil. Ein Kurzschluss kann mehrere HDDs gleichzeitig beschädigen, was im RAID schlimmstenfalls zum Komplettausfall führt. |
Lagerschaden
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Defekt im Motorlager einer Festplatte: Durch Verschleiß oder Schock können Lager festfressen oder Spiel bekommen. Dies führt zu Laufgeräuschen, Vibrationen und drohendem Plattenstillstand – Daten müssen in spezieller Umgebung gerettet werden. |
Logischer Fehler
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Datenbezogener Fehler: Betrifft Software- oder Konfigurationsprobleme wie z. B. fehlerhafte RAID-Einstellungen, gelöschte Partitionen oder korrupte Dateisysteme. Diese können oft mit Software-Tools behoben werden, wenn die Hardware einwandfrei ist. |
Mechanischer Defekt
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Physischer Schaden an Hardware-Komponenten: Beispiele sind defekte Schreib-/Leseköpfe, Motorprobleme oder abgenutzte Plattenoberflächen. Solche Schäden führen zu HDD-Ausfällen, die eine Reinraumreparatur und spezielle Ausleseverfahren erfordern. |
Mirroring
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Spiegelung: Verfahren, bei dem Daten identisch auf zwei (oder mehr) Festplatten geschrieben werden (siehe RAID 1). So existiert eine exakte Kopie der Daten – fällt eine Platte aus, ist die Kopie noch verfügbar. |
NAS
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Network Attached Storage: Netzwerkspeichergerät (oft mit RAID ausgestattet), das mehrere Festplatten für zentrale Datenablage enthält. Bei RAID-Ausfall in einem NAS sind meist mehrere Laufwerke betroffen, die gemeinsam analysiert werden müssen. |
NTFS
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New Technology File System: Modernes Windows-Dateisystem mit Unterstützung für große Dateien, Berechtigungen und Protokollierung. NTFS wird häufig in RAID-Umgebungen eingesetzt; Tools wie PC Inspector helfen, NTFS-Daten bei Verlust wiederherzustellen. |
Parität
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Prüfsumme zur Datenrekonstruktion: In RAID-Systemen wie RAID 5/6 werden Paritätsbits berechnet und verteilt gespeichert. Bei Ausfall einer Festplatte können die fehlenden Daten mit Hilfe dieser Paritätsinformationen wiederhergestellt werden. |
Partitionstabelle
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Datenstruktur auf Speichermedien: Enthält Informationen über die Aufteilung einer Festplatte in Partitionen (z. B. MBR oder GPT). Beschädigte Partitionstabellen führen zu Zugriffsproblemen; Tools wie TestDisk können sie wiederherstellen. |
PCB
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Printed Circuit Board der Festplatte: Die Steuerelektronik einer HDD (Platine). Defekte PCB-Bauteile, z. B. durch Überspannung, können die Datenkommunikation stören. In solchen Fällen tauschen Experten die Platine aus, oft inkl. Firmware-Transfer. |
PhotoRec
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Open-Source-Dateiwiederherstellung: Teil des TestDisk-Pakets. PhotoRec ist darauf spezialisiert, verlorene Dateien (Fotos, Dokumente etc.) sektorweise von Laufwerken wiederherzustellen – sogar, wenn das Dateisystem beschädigt ist, und funktioniert auch bei RAID-Volumes. |
RAID 0
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„Striping“-Verfahren ohne Redundanz: Daten werden in Streifen auf mehrere Laufwerke verteilt. Dies steigert die Geschwindigkeit deutlich, bietet aber keinen Schutz vor Ausfall eines Laufwerks. |
RAID 1
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„Mirroring“-Verfahren mit Redundanz: Daten werden 1:1 gespiegelt auf mindestens zwei Festplatten gespeichert. Bei Ausfall einer Platte bleiben die Daten intakt – jedoch ohne Performance-Steigerung. |
RAID 10 (RAID 1+0)
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Kombiniertes Verfahren: Vereint Mirroring (RAID 1) und Striping (RAID 0). Daten werden gespiegelt und zugleich über mehrere Laufwerke verteilt, was sowohl hohe Performance als auch Redundanz bietet. |
RAID 5
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Verbund mit Parität: Daten und Paritätsinformationen werden über alle Laufwerke verteilt. Ein Laufwerksausfall kann durch Rekonstruktion aus der Parität kompensiert werden. Dieses Level kombiniert Leistung mit Redundanz. |
RAID 6
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Erweiterter Paritäts-Verbund: Ähnlich RAID 5, aber mit zwei Paritätsblöcken. Dadurch können gleichzeitig zwei Laufwerke ausfallen, ohne Datenverlust. Sicherheit ist höher, Schreibgeschwindigkeit etwas geringer. |
RAID-Array
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Festplattenverbund: Mehrere Laufwerke, die zu einem logischen Datenträger zusammengeschaltet sind. Ein RAID-Array kann je nach Level bessere Geschwindigkeit (RAID 0) oder höhere Ausfallsicherheit (RAID 1, 5, 6 etc.) bieten. |
RAID-Controller
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Steuerungseinheit für RAID-Verbund: Hardware oder Software, die das Zusammenspiel der RAID-Festplatten koordiniert. Der Controller verwaltet Paritätsberechnung, Datenverteilung und Laufwerksüberwachung. Ein Defekt kann das gesamte RAID lahmlegen. |
RAID-Rebuild
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Wiederaufbau eines RAID: Vorgang, bei dem ein RAID-Controller nach Austausch einer defekten Festplatte die fehlenden Daten auf dem neuen Laufwerk anhand der verbleibenden Platten (und Parität) neu berechnet und schreibt. Ein Abbruch des Rebuilds birgt Datenverlust. |
RAID-Verbund
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Gesamtsystem aus RAID-Laufwerken: Ein Verbund bezeichnet die Gruppe von Festplatten in einem RAID. Fällt ein Laufwerk im Verbund aus, kann dies je nach RAID-Level mittels Redundanz abgefangen werden – oder zu Datenverlust führen. |
Recovery-Tool
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Software zur Datenwiederherstellung: Beispiele sind Recuva, DMDE, TestDisk etc. Diese Programme durchsuchen Laufwerke nach verlorenen Dateien oder reparieren Dateisysteme. Ihre Wirksamkeit hängt vom Schadenstyp ab (logisch vs. physisch). |
Recuva
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Windows-Datenrettungsprogramm: Ein Tool zum Wiederherstellen gelöschter Dateien auf verschiedensten Datenträgern. Es kann auch einfache RAID-Setups scannen, hat aber bei komplexen Verbünden oder fortgeschrittenen Schäden Einschränkungen. |
Reinraum
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Staubfreie Laborumgebung: Ein Reinraum ermöglicht das Öffnen und Reparieren von Festplatten ohne Verunreinigung. Da schon kleinste Staubkörner Datenplatten zerstören könnten, werden physische Eingriffe (Headcrash-Behebung etc.) dort durchgeführt. |
Reinraumlabor
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Speziallabor für Datenrettung: Ausgestattet mit Reinraum, Diagnose- und Spezialwerkzeugen sowie proprietärer Software. Hier werden Festplatten mechanisch repariert und RAID-Systeme virtuell rekonstruiert. ISO-zertifizierte Umgebung schützt dabei die Datenträger. |
Reinraumtechnik
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Ausstattung für staubfreie Arbeiten: Dazu gehören spezielle Werkbänke mit gefilterter Luft, Schutzkleidung und Werkzeuge zum Tausch von Komponenten (z. B. Schreibköpfe). Modernste Reinraumtechnik steigert die Erfolgsquote bei der Rettung physisch beschädigter Datenträger. |
S.M.A.R.T.
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Self-Monitoring, Analysis and Reporting Technology: System zur Laufwerksüberwachung (z. B. Temperatur, Fehlersektoren). S.M.A.R.T.-Werte können auf drohende Festplattendefekte hinweisen. Tools wie CrystalDiskInfo lesen S.M.A.R.T.-Daten aus. |
Server
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Rechner zur Bereitstellung von Diensten: Server enthalten häufig RAID-Systeme, um Daten vor Ausfällen zu schützen. Sie nutzen spezielle Server-Festplatten und Controller; ein RAID-Schaden im Server kann kritische Dienste lahmlegen. |
SSD (Solid State Drive)
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Halbleiterspeicher: Enthält keine beweglichen Teile und bietet hohe Geschwindigkeit. SSDs können in RAID verwendet werden, benötigen aber spezielle Recovery-Methoden bei Defekten (Zellverschleiß, Controllerfehler). |
Stripe-Größe
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Datenblockgröße im RAID: Gibt an, wie groß die Datenblöcke („Stripes“) sind, die auf einzelne Laufwerke verteilt werden. Unterschiedliche Stripe-Größen beeinflussen Performance und Speichernutzung eines RAID-Systems. |
Striping
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Streifenbildung: Technik, bei der Datenblöcke auf mehrere Festplatten verteilt werden (siehe RAID 0). Dies ermöglicht parallelen Zugriff, was Lese-/Schreibgeschwindigkeit erhöht, jedoch ohne Ausfallschutz. |
TestDisk
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Open-Source-Datenrettungstool: Spezialisiert auf die Wiederherstellung von Partitionstabellen und Bootsektoren. TestDisk kann gelöschte Partitionen reaktivieren und wird oft zusammen mit PhotoRec genutzt, das auf Datei-Rettung ausgelegt ist. |
VeraCrypt
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Verschlüsselungssoftware (Open Source): Nachfolger von TrueCrypt zur vollständigen Laufwerksverschlüsselung. Unterstützt auch verschlüsselte Container auf RAID-Volumes. Für den Betrieb muss das RAID vom OS transparent erkannt werden; Performance kann leicht sinken. |
Virenbefall
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Malware-Angriff: Schädliche Software, die Daten löscht, verschlüsselt (z. B. Ransomware) oder Dateisysteme beschädigt. In RAID-Systemen können Viren logische Fehler verursachen – diese lassen sich oft durch Malware-Scan und Datenrettung beheben. |